Papa ist immer noch zu Hause. Zehn Monate nach Ende der Väterkarenz ziehen wir unsere Pläne immer noch durch. Doch wie sieht das in unserem Alltag aus? Wie vereinen wir Familie und Business? Ich nehme dich mit in unser Leben nach der Väterkarenz!
Mit dem Ende der Väterkarenz begann eines der aufregendsten Kapitel meines Lebens. Mein Leben als Papa, der zu Hause seine eigene Firma aufbaut. Es ist bei weitem nicht immer einfach und macht dennoch Spaß. Seit 25.11.2017 bin ich nun als freier Webtexter „urlaubstexter.at“ selbständig unterwegs. Aller Anfang ist schwer, doch der Zug kommt langsam immer besser ins Rollen. Auch Lilly startet seit Jänner nach einer Babypause mit ihrer Firma Lilium Pictures als Fotografin (wieder) durch.
Tag für Tag arbeiten wir fleißig daran, unseren Träumen Schritt für Schritt näher zu kommen. Doch wie sieht so ein Tag in unserem Leben zwischen Familie und Business aus?
Wenn der beste Wecker der Welt den Tag beginnen lässt
Vor mittlerweile acht Jahren hat in meiner Zeit beim Bundesheer der Tag mit einem lautstarken „Tagwache!“ begonnen. Ein Lercherlschas gegen die neue Weckmethode. „PAPAA!“ „PAAAPAAAA!“ schreit mittlerweile ein kleiner Matz unermüdlich, bis ich endlich aufstehe. Falls erforderlich beginnt er in Stufe 2 auch damit, mir die Decke wegzureißen. So verschlafen und gefühlt kurz vorm Erfrieren steht es sich ja gleich noch etwas leichter auf.
Während mein innerer Rechner langsam hochfährt und mit Kaffee das richtige Passwort eingegeben wurde, kann der Tag dann auch tatsächlich losgehen. Der kleine Mann hat schließlich Hunger und wir frühstücken erst mal gemütlich. Erster Part in Richtung Firma (gepaart mit einer sehr traurigen Handy-Sucht): Mails und diverse Social Media Kanäle checken. Danach folgt meistens eine erste, rudimentäre Besprechung der weiteren Pläne. Zur Auswahl stehen üblicherweise: in den Garten gehen, zum Bahnhof Zug schauen fahren, zum Spielplatz fahren oder einfach zu Hause bleiben.
In den meisten Fällen wird es eine Mischung aus Variante zwei und drei. Sprich wir machen uns auf den Weg zum Bahnhof und düsen danach weiter zum Spielplatz. Auch wenn wir dieses Programm in letzter Zeit ziemlich oft gewählt haben, wird es noch immer nicht langweilig. Besonders praktisch daran: beim Spielplatzbesuch zum Schluss kann sich der kleine Mann ordentlich auspowern.
Mittagsschlaf: Pause für Mama und Papa?
Entsprechend müde kommt unser Sohnemann meistens nach Hause, was in Sachen Mittagsschlaf natürlich perfekt passt. Sobald er schläft, machen wir uns aus, wer sich ums Mittagessen kümmert und wer gleich zu arbeiten beginnt. Denn Schlafenszeit heißt für uns vor allem eines: Arbeitszeit!
Ja aber, selbständig sein heißt doch selbst und ständig. Und immer arbeiten. 60 Stunden Tage und arbeiten bis zur totalen Erschöpfung. Gemein hin scheint das so zu sein. Vor allem, wenn man mit seiner Firma ins Unendliche wachsen will. Da ist doch kein Platz für die gewünschte Vereinbarkeit von Familie und Business. Wenn man es allerdings möglichst clever und effektiv anlegen möchte, kommt man im Schnitt auch wunderbar mit vier bis fünf Arbeitsstunden pro Tag aus. Wobei Lilly und ich uns schwertun, die eigentliche Arbeitszeit zu definieren. Im Grunde fallen bei mir Akquise, Social Media Kanäle bespielen etc. auch in den Bereich Arbeitszeit.
Doch vieles davon fühlt sich für mich ganz einfach nicht wie Arbeit an. Dafür macht es mir einfach zu viel Spaß, an der Firma zu arbeiten und sie nach und nach aufzubauen. Es fühlt sich mehr wie spielen an und da musst du ja nur daran denken, wie lange und vertieft deine Kinder spielen. So richtig als Arbeitszeit fühlt es sich bei mir nur an, wenn ich wirklich bezahlte Aufträge erledige bzw. Blogbeiträge für papazuhause.at oder meinen Firmenblog schreibe.
Ein gemütlicher Nachmittag
Nun aber zurück zum eigentlichen Tagesablauf. Nach der 1 – 2,5 stündigen Mittags-Arbeits-Pause heißt es für den Matz erst mal gemütlich aufwachen. Danach geht die Action weiter. Ein bisschen in der Wohnung herumflitzen und etwas später Mittagessen. Ausgeruht und gestärkt können wir in den gemeinsamen Nachmittag starten. Während viele andere noch im Büro sitzen, sind wir schon wieder am Weg zum Spielplatz oder erledigen, was sonst noch zu erledigen ist. Manchmal geht’s auch raus zum Flughafen, wenn einer der wenigen Tage ist, wo dort etwas los ist (mehr als 1 Flugzeug gleichzeitig anwesend).
Das erwähnte Büro vermisse ich dabei kein bisschen. Zurzeit fühle ich mich, so wie unser Alltag abläuft, pudelwohl. Allgemein haben wir nur selten Termine und können so wunderbar in den Tag hineinleben mit unserem Sohnemann.
Am Abend: Matz schläft, Laptop an
Zurück zu Hause kommen wir alle langsam zur Ruhe. Abendessen, noch ein bisschen spielen, Zähne putzen, frische Windel, Stoff-Hasi suchen und mitnehmen, dann geht es ab ins Bett, wo Mama schon zum Einschlafstillen wartet. Ich lauere derweilen in Küche oder Wohnzimmer und hoffe auf einen vollen Erfolg beim Einschlafen. Alternativ starten wir noch eine Vater-Sohne-Einschlaf-Tragerunde.
Wenn der Matz dann schläft, geht es wieder an die Arbeit. Neue Kunden gewinnen, Texte schreiben, Social Media, Rechnungen ausstellen und was sonst noch so dazugehört. Durch das Reduzieren der Arbeitszeit auf die Matz’sche Schlafenszeit wird die vorhandene Zeit für die Firma besonders wertvoll für mich. Dadurch freue ich mich jedes Mal noch ein bisschen mehr darauf, weiter an den vielen Schrauben zu drehen, die meine Firma weiterbringen werden. Künstliche Verknappung quasi. So geht es meistens dahin bis 23:00 oder Mitternacht, je nachdem wie viel zu tun ist. Am Samstag nehme ich mir übrigens so gut es geht frei. Auch wenn es schwer fällt.
Was für ein Tag zwischen Familie und Business… und das jeden Tag!
Geschafft! Das war ein durchschnittlicher Tag als Papa zu Hause. Ein Part fehlt dabei natürlich noch. Die klassische Freizeit. Zwischen Familie und Business muss es natürlich auch Zeit zu zweit für Mama und Papa geben. Einfach mal einen Film schauen und ähnliche Dinge. Das gibt es bei uns auch alles, keine Sorge. Diese Zeit nehmen wir uns ganz bewusst, allerdings nicht jeden Tag. Wenn, dann machen wir einen gemütlichen Filmeabend oder schauen Let’s Plays auf Youtube. Momentan geht sich das noch nicht so oft aus, wie wir das gerne hätten. Doch das wird schon noch.
Zum Abschluss noch ein Bild von unserem Prototypen für die Vereinbarkeit von Familie und Business. Im Zuge eines Auftrags für den Linzer Tourismusverband durften wir einen Blogbeitrag über die Linzer Bäder machen. Der Text kam von mir als urlaubstexter, die Fotos dazu von Lilium Pictures. Dafür durften wir extra schon vor Einlass in die Bäder rein, um ungestört Fotos machen zu können. Auftrag für beide Firmen und ein schöner Ausflug für den Matz – perfekt!
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