Glaubst du an Geister? Ich ja eigentlich nicht und doch vor kurzem habe ich bei der Burgruine Prandegg ein Schlossgespenst gesehen!
Unsere Ausflüge sind ja immer so eine eigene Geschichte. Entweder reden wir schon ewig davon oder es fällt uns ganz plötzlich ein neues Ausflugsziel ein. In beiden Fällen packen wir immer ganz spontan unsere sechs Sachen (irgendwas vergisst man doch immer) und düsen los. So war es auch bei unserem letzten Ausflug zur Burgruine Prandegg. Beim ersten Ausflug letztes Jahr haben wir uns bereits unsterblich in die Ruine verliebt.
Jetzt, ob du es glaubst oder nicht, zufällig ein Jahr später (auf den Tag genau!), haben wir uns wieder auf den Weg ins Mühlviertel gemacht. Endlich wieder Prandegg. Endlich mit mobilem Matz. Das wird ein Spaß!
Unser zweites Mal bei der Burgruine Prandegg
Nach unserem ersten Trip nach Prandegg wussten wir ja bereits, was für ein wundervoller Ort uns erwartet. Bei der Anreise waren wir dieses Mal etwas faul, sind direkt zur Taverne gefahren und haben den kleinen Spaziergang vom eigentlichen Parkplatz ausgelassen. Mehr zur Anreise folgt aber später ohnehin noch.
Was gleich auf den ersten Blick auffällt: Für eine Ruine ist da ordentlich viel zu sehen. Manchmal sind ja ein paar liegengebliebene Mauerelemente schon eine Ruine. Nicht so in Prandegg! Was es alles zu entdecken gibt, sehen wir uns am besten entlang des Rundweges um bzw. durch die Burgruine an. Über eine kleine Holzbrücke kommen wir in die Ruine. Vorbei an den umfangreichen Resten des alten Brauhauses. Dort ist der Keller noch gut erhalten und die übrigen Mauern der oberen Stockwerke ergeben eine schöne, kleine Location für Hochzeiten, Lesungen und dergleichen. Was das mal war und wofür es genutzt wird, interessiert einen bestimmten Besucher reichlich wenig – unseren Matz alias das kleine Schlossgespenst.
Abenteuerspielplatz-Tradition seit 1287
Für ihn ist das alles ein riesiger Abenteuerspielplatz, den er dieses Mal sogar schon selber erkunden kann. Beim ersten Besuch war er ja noch bei mir in der Trage. Eigene Mobilität war da noch in weiter Ferne. Doch heute erkundet er die Burg, deren erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1287 stammt, schon selbst. Ich bin etwas nervös hinterhergedackelt. Normalerweise bin ich am Spielplatz oder sonst wo recht entspannt, was sowas angeht, aber auf einer Ruine ist irgendwie doch noch was anderes. Da warten ein paar Stolpersteine und Abgründe mehr, im Vergleich zu sonst. Quasi Teilzeit-Helikopter-Papa.
In ein paar Jahren kann das dann gar nicht mehr so kleine Schlossgespenst den riesigen Abenteuerspielplatz einnehmen. Die Burgruine Prandegg hat genau den richtigen Zustand für kleine und große Abenteurer. Eine halb zerfallene Ruine hat per se schon ihren Reiz. Wenn wie in Prandegg allerdings noch viele gut erhaltene Ecken, Winkel, Gänge und Verstecke bleiben, ist der Spaßfaktor in jedem Fall enorm.
Nach dem Brauhaus geht es weiter zum 26 Meter hohen Burgturm. Der kurze Aufstieg ist etwas anstrengend, wird aber fürstlich belohnt. Der Ausblick ist traumhaft! An einem klaren Tag reicht der Blick über das ganze Mühlviertel drum herum bis zu den Alpen und in der anderen Richtung bis nach Tschechien. Kleines Highlight für mich als alter Amstettner: sogar den Ötscher kann man erspähen.
Eine Fantasiereise in die Vergangenheit
Auch wenn wir uns noch nicht sattgesehen haben (ich bezweifle, dass man das kann!) machen wir uns irgendwann auf den Weg runter, um die restliche Burg zu erkunden. Dabei geht es durch den größten erhaltenen Teil der Anlage. Kennst du das in Filmen, wenn so eine kleine Magie passiert und plötzlich sieht man einen Ort, wie er in einer anderen Zeit ausgesehen hat? Keine Ahnung, ob ich das jetzt gut beschrieben habe für dich, aber genau so geht es mir hier jedes Mal. Dann kann ich mir genau vorstellen, wie hier früher das tägliche Leben stattgefunden hat.
Zum Schluss geht es noch an den Resten der burgeigenen Kirche vorbei, die auch heute noch für (Freiluft-) Messen verwendet wird. Dann wäre es eigentlich aus, nur mehr riesige Felsen und ein tiefer Abgrund in den Wald bleiben vor uns. Zum Glück haben viele fleißige Hände hier einen beeindruckenden Holzsteg nach unten gebaut. Damit kommen wir sicher unten im Wald an und können so in der schönen Natur den Rundgang abschließen.
Am Ende des Rundweges wartet die Taverne mit leckeren Snacks, Getränken, einem Spielplatz und dem Museum zur Ruine. Das eignet sich übrigens wunderbar als kleine Eventlocation für Feiern, Hochzeiten und Seminare. Es gibt sogar spartanische, aber schöne Schlafmöglichkeiten, wenn es später werden sollte.
Anreisetipps
Wenn du jetzt so schnell wie möglich zur Burgruine Prandegg möchtest, kann ich das nur zu gut verstehen. Du und deine Familie, ihr werdet es nicht bereuen! Für die Anreise hätte ich zwei Varianten für dich:
- Ihr parkt auf dem vorgesehenen Parkplatz. Diesen findest du hier bei Google-Maps. Am besten schaust du dir das vorher genau an, denn die verschiedenen Navis könnten hier so ihre Probleme bekommen. Nach einem kleinen Waldspaziergang kommt ihr von dort zur Burg.
- Ihr wagt euch direkt bei zur Taverne vor. Wir sind dafür letztens vom oben erwähnten Parkplatz auf dem Forstweg weitergefahren. Laut einem Schild darf man als Gast der Taverne dort fahren.
Fazit
Wie lieben die Burgruine Prandegg. Für uns ist sie ein ganz besonderer Ort und vielleicht ja auch bald für dich und deine Liebsten. Die Ruine ist ein wunderbares Ausflugsziel mit jeder Menge Spaßfaktor für kleine und große Abenteurer. Auch als Eventlocation eignen sich Ruine und Taverne ideal.
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