Wie läuft es bei uns mittlerweile mit Baby-led Weaning? Wie sieht unser Status quo aus und was regt mich aktuell beim Thema BLW furchtbar auf? Das erfährst du in diesem Beitrag!
Ganz schön still ist es hier um das Thema Baby-led Weaning geworden. Der letzte BLW-Beitrag liegt mittlerweile schon etwas zurück. Eine kleine Staubschicht liegt schon auf der BLW-Kategorie in meinem Blog. Es ist also höchste Zeit, dass sich endlich wieder was tut. Ganz so einfach ist das jetzt gar nicht, da BLW bei uns mittlerweile kein sehr großes Thema mehr ist. Viel zu normal ist es für uns geworden, dass der Matz bei uns mitisst. Oder wir bei ihm? Das ist wohl Ansichtssache. Sehen wir uns also an, wie sich das Thema BLW bei uns entwickelt hat, welche Rolle es noch spielt und welche kritischen Gedanken mir in letzter Zeit immer häufiger in den Sinn kommen.
Voller Mund und sauberer Boden – unser Status quo
Wie gerade erwähnt, ist Baby-led Weaning kein großes Thema mehr bei uns. Das hat den simplen Grund, dass es für uns schon völlig normal ist, dass der kleine Mann das gleiche ist, wie wir. Das Thema Salz ist nicht mehr ganz so heikel, wie noch vor ein paar Monaten. Lediglich die paar Klassiker wie Honig oder andere rohe Tierprodukte müssen wir noch vermeiden. Ein Problem stellt das nicht dar. Dem kleinen Mann schmeckts wunderbar. Gut für ihn, schlecht für den Boden. Der bekommt leider fast gar nichts mehr ab.
Wiederum gut für uns, da wir nur mehr selten etwas wegputzen müssen. Es gibt also Hoffnung da draußen, für alle BLW-Eltern, die sich am Anfang noch über die riesen Sauerei ärgern müssen! Irgendwann wird es immer besser. Entweder wird es gleich gegessen oder wieder feinsäuberlich zurückgelegt. Aufs Teller, den Tisch oder in die elterlichen Hände. Unterwegs funktioniert das Essen ebenso wunderbar. Vor allem bei unseren regelmäßigen Männerausflügen werden wir immer autarker. Mehrere Stunden auf Tour ohne Stillen sind in letzter Zeit keine Seltenheit mehr. Es müssen nur genügend Snacks eingepackt sein. Bananen, Hirsestangerl, Butterbrot & Co. nehmen wir immer ausreichend mit. Dann gibt’s mit dem Hunger kein Problem.
Wir sind definitiv sehr froh, dass bei uns Brei maximal als Apfelmus zu Pancakes ein Thema war. Es war und ist nach wie vor faszinierend zu beobachten, wie unser Sohn immer besser mit den verschiedenen Lebensmitteln zurechtkommt. Wie sich Lieblingsspeisen herauskristallisieren. Aber auch wie zum Beispiel Brokkoli derzeit ein absolutes No-Go ist. In der Regel läuft das Essen bei uns sehr entspannt ab. Keine großen Dramen, viel eher jede Menge Spaß.
Kritische Gedanken – manche scheinen Baby-led Weaning nicht zu verstehen
So toll es bei uns läuft, so sehr macht mir etwas bestimmtes Sorgen. Da wird es schwierig, neutral zu bleiben und nicht zu urteilen. Werde mich aber bemühen, es in Grenzen zu halten. Versprochen. Vor allem in diversen Facebook Gruppen tut sich rund um Baby-led Weaning so einiges. Da herrscht reger Austausch, es wird fleißig geteilt und gepostet. Alles absolut wunderbar. BLW scheint immer bekannter und beliebter zu werden. Ein kleiner Siegeszug!
Die meisten machen das auch wunderbar. Klar, Geschmäcker sind verschieden. Doch die meisten leben BLW so, wie ich es verstanden habe. Eine natürliche und gesunde Ernährung schon ab den Beikostreifezeichen. Da macht es echt Spaß, die verschiedenen Gerichte zu sehen und sich Inspiration zu holen. In letzter Zeit werden die vielen tollen Posts leider unterwandert. Ungesunde Speisen für die Kleinsten, dass einem die Haare zu Berge stehen. Unfassbar ahnungsloser Mumpitz, den viele zum Thema Ernährung verbreiten. Nadine the Brain wäre stolz.
Völlig egal, was die Kinder bekommen, Hauptsache keinen Brei?
Das alles macht mir dann doch große Sorgen. Bzw. kann ich es einfach nicht verstehen oder mit meinem Zugang zu BLW vereinen. Für mich galt BLW von Anfang an als die gesunde Variante, Babys an richtiges Essen zu gewöhnen. Da kommt es für mich auch stark darauf an, was die Kinder zu essen bekommen. Bei manchen scheint BLW eine Art Freibrief zu sein, den Kleinen einfach denselben Dreck zu geben, den sie selber essen. Das spart immerhin ein paar Euro, wenn man keinen Brei kaufen muss. Ich finde es einfach schade, wenn man schon so einen gesunden Weg wählt und dann gleich wieder so weit davon abkommt.
Das regt mich in letzter Zeit mehr auf, als mir lieb ist. Wahrscheinlich bin ich schon zu sehr von der ganzen Schwarz/Weiß Welt in den sozialen Medien angesteckt. Da kann man ja nur mehr komplett für oder total gegen etwas sein. Das wird wohl der Grund sein, warum mich das so aufregt. Loswerden musste ich es trotzdem einfach mal.
Konzentration auf das Positive – ihr macht das toll!
Jetzt muss ich aber wieder die Kurve zum Positiven bekommen. Die ganze Aufregung meinerseits ändert nichts daran, dass da draußen schon so viele Eltern sind, die BLW ganz wunderbar umsetzen. Die Teller liebevoll herrichten und wirklich auf eine gesunde Ernährung achten. Darüber bin ich unendlich froh. Macht bitte unbedingt weiter so!
Es ist wirklich jedes Mal aufs Neue schön und inspirierend, die vielen verschiedenen Teller zu sehen. Auch wenn das den kleinen Genießern manchmal egal gewesen sein wird und all die schönen Speisen doch wieder auf dem Boden gelandet sein werden. Und auch wenn es schwer zu glauben ist, es hat sich mit Sicherheit trotzdem gelohnt und eurem Zwerg den Weg zu einem gesunden Essverhalten geebnet. Mahlzeit!
Wie läuft es bei dir mit BLW? Erzähl es uns in einem Kommentar! :)
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